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Rohmaterial für den Wahlfilm der SPS im Vorfeld der Nationalratswahlen 1971: Max Frisch stellt Fragen an die Partei

SignaturF 9020-003
BestandF_9020 Egger, Hans Heinrich (1922-2011) [FILM]
Bestandesbeschrieb

Hans Heinrich Egger (1922-2011) wird 1942 Kamera-Assistent bei der Schweizer Filmwochenschau und bei der Wien Film in Wien. 1946 zurück in der Schweiz, arbeitet er zunächst in einem Giessereibetrieb, bis ihm 1948 der Wiedereinstieg ins Metier gelingt. Von 1949 bis 1957 wirkt er als Angestellter bei der Praesens Film als Cutter. Er konzipiert und leitet die erste Filmausbildung der Schweiz, die drei „Filmarbeitskurse“ an der Kunstgewerbeschule von 1967 bis 1969. Der filmische Teilnachlass im Sozialarchiv besteht aus den beiden „Zwyssig“-Filmen und dem Wahlfilm von 1971 für die SPS. Die Arbeit an den „Zwyssig“-Filmen –zwei staatspolitischen Informationsfilmen über den fiktiven Gemeindepräsident „Kurt Zwyssig“ – konnte Egger 1984 abschliessen. Vorausgegangen war ein jahreslanges Ringen um die inhaltliche Ausrichtung der Film. Seit 1973 brüteten die Arbeitsgemeinschaft Staatspolitische Informationsfilme, der Schweizer Gemeindeverband und ein Autorenteam über Drehbuchvarianten und Themenskizzen. Egger übernahm die Herstellungsleitung der Filme und fungierte als akribischer Schriftenführer der zahllosen Sitzungen im Vorfeld der Realisierung. Die schriftlichen Unterlagen geben einen faszinierenden Einblick in den Entstehungsprozess dieser Filme; speziell daran ist vor allem auch der Umstand, dass die Akten überhaupt noch vorhanden sind (siehe Ar 172). – Nicht weniger aussergewöhnlich ist der Wahlfilm, den Egger im Auftrag der SPS mit Max Frisch, dem prominenten Aushängeschild des Nationalratswahlkampfes von 1971, realisierte. Das rund halbstündige Dokument zeigt Vorbereitungen für den Kurzfilm, in dem die Partei sich selbst und ihre Leistungen darstellt und der wenige Wochen vor dem Wahltermin im Schweizer Fernsehen gezeigt wurde. Dieses Privileg kam 1971 allen grossen Parteien zu. Das Konzept der Sendung bestand darin, dass Frisch Fragen stellte, die von Exponenten der Partei beantwortet wurden. Zur Sprache kamen die vier Themenkreise Umweltschutz, Recht auf Bildung, Mitbestimmung im Betrieb und soziale Sicherheit. Das Filmmaterial besteht hauptsächlich aus den Statements und Fragen von Frisch; Bemerkungen der offensichtlich im Studio anwesenden Parteiexponenten und -exponentinnen sind nur fragmentarisch vorhanden.

Hans Heinrich Egger (1922-2011) wird 1942 Kamera-Assistent bei der Schweizer Filmwochenschau und bei der Wien Film in Wien. 1946 zurück in der Schweiz, arbeitet er zunächst in einem Giessereibetrieb, bis ihm 1948 der Wiedereinstieg ins Metier… — mehr...

AbstractProminentes Aushängeschild des Nationalratswahlkampfes der SPS von 1971 ist der Schriftsteller Max Frisch. Das rund halbstündige Dokument zeigt Vorbereitungen für den Kurzfilm, in dem die Partei sich selbst und ihre Leistungen darstellt und der wenige Wochen vor dem Wahltermin im Schweizer Fernsehen gezeigt wurde. Dieses Privileg kam 1971 allen grossen Parteien zu. – Das Konzept der Sendung bestand darin, dass Frisch Fragen stellte, die von Exponenten der Partei beantwortet wurden. Zur Sprache kamen die vier Themenkreise Umweltschutz, Recht auf Bildung, Mitbestimmung im Betrieb und soziale Sicherheit. Das Filmmaterial besteht hauptsächlich aus den Statements und Fragen von Frisch; Bemerkungen der offensichtlich im Studio anwesenden Parteiexponenten und -exponentinnen sind nur fragmentarisch vorhanden.
Urheber
  1. Egger, Hans Heinrich
Schlagwörter
  1. politischer Rahmen
  2. politische Partei (allgemein)
  3. politische Partei (speziell)
  4. SPS
  1. politischer Rahmen
  2. Wahlen und Abstimmungen
  3. Wahl
  4. Parlamentswahl
  5. Nationalratswahl
  1. Recht (allgemein)
  2. Rechte und Freiheiten
  3. soziale Rechte
  4. Recht auf Bildung
  1. Recht (allgemein)
  2. Rechte und Freiheiten
  3. soziale Rechte
  4. Recht auf soziale Sicherheit
  1. soziale Fragen
  2. Raumplanung und Wohnungswesen
  3. Raumplanung
  4. Bodenrecht
  1. Umwelt
  2. Umweltpolitik (allgemein)
  1. Wirtschaft
  2. Beschäftigung und Arbeit
  3. Arbeitsrecht und Beziehungen zwischen den Sozialpartnern
  4. Beziehungen zwischen den Sozialpartnern
  5. Beteiligung der Arbeitnehmer/innen
  6. Mitbestimmung
Geopolitik
  1. Europa
  2. Schweiz
Periode
  1. Neuzeit
  2. 20. Jh.
  3. 1951-2000
  4. 1971-1980
  5. 1971
Personen
  1. Frisch, Max (1911-1991)
Objektträger
  1. bewegtes Bild
  2. Film
  3. 16mm
  4. 16mm Azetat
Sprache
  1. deutsch
Detailinformation

00:00:00 Einleitende Fragen von Max Frisch

00:02:12 Frage von Max Frisch: „Wem gehört Ihres Erachtens eigentlich die Luft?“ „Haben Sie im Sinn dafür zu kämpfen und wie?“

00:09:14 Frage von Max Frisch: „Wie steht es in unserem Land mit dem Recht auf Bildung?“, „Sind Arbeiterkinder dumm von Gottes Gnaden?“ fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten (institutionell und finanziell); Schule reproduziert die soziale Ungerechtigkeit. Schule ist eine Bastion des politischen Gegners (Bürgerliche)

00:14:24 Frage von Max Frisch: „Hat diese Partei heute noch eine projektierende Kraft?“

00:15:55 Frage von Max Frisch: „Gedenkt sich die sozialdemokratische Partei einzusetzen für diese natürliche Forderung [nach] Mitbestimmung und wie?“

00:17:08 jetzt in Farbe; Max Frisch diskutiert mit Anwesenden über Setting und Idee des Fragenstellens

00:22:16 Frage von Max Frisch: „Meinen Sie die soziale Verantwortung des Kapitals, d.h. der Ausbeuter als Samariter, oder meinen Sie ein Gemeinwesen, das selbstverantwortlich über die Erträgnisse seiner Arbeitskraft und zuvor über die Ziele der Produktion bestimmt, also Demokratie im Sinne des Wortes, z.B. die Mehrheit der Leute, die heute ordentlich leben, haben Grund zur Angst. Was geschieht mit ihnen, wenn ihre Arbeitskraft nachlässt, oder wenn ihre Arbeitskraft in Folge einer Krise wenig wert ist. Einige haben dann ein Vermögen. Die Frage: Was garantieren Sie den anderen, nämlich der Mehrheit?“ (soziale Sicherheit)

00:28:30 Diskussion mit Gewichtung und Abfolge der vier Themenkomplexe (teilweise ohne Bild, am Schluss auch ohne Ton)

00:29:58 Ende

ArchivbezugEgger, Hans Heinrich (1922-2011)
ZitationsvorschlagVideo: Egger, Hans Heinrich/F 9020-003
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