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00:00:00 Beruf ihres Vaters: Sanitätswesen Giesserei Chur (ab 1906-ca. 1910); SP-Mitglied; war ein „Aufwiegler“
00:03:00 Landesstreik 1918, eine Gruppe Giesser nahm teil; als Folge davon wurde ihr Vater entlassen; danach (?) angestellt bei Seifenfabrik Raetia tagsüber, nachts Nachtwächter
00:06:00 Mutter machte Näharbeiten und war Spetterin (Putzkraft); sie war Württembergerin; nach der Anstellung bei der Seifenfabrik war er in einem Milchgeschäft (Milchführer beim Konsum)
00:09:00 Ostschweizerischer Milchproduzentenverband als nächster Arbeitgeber; danach städtischer Schulabwart (es mussten Männer sein, die Töchter hatten, um Arbeiten zu helfen!); sie besuchte die Sekundarschule
00:12:00 Das dritte Sekundarschule durfte sie nie nicht mehr machen, sie musste helfen arbeiten; sie lernte einen Lehrer kennen, der auch in der Partei war, und der eine sozialistische Jugendschule gründen wollte
00:15:00 das war ca. 1921; fkt. 2 Jahre lang gut, dann Zwist zwischen Mutter und ihr; sie schreibt den Freudinnen junger Mädchen nach Lugano und verreist ins Tessin
00:18:00 im Tessin findet sie Stelle bei einer Familie in Mendrisio; sie bleibt dort ein Jahr, arbeitet und lernt italienisch
00:21:00 dann schreibt sie nach Paris den Freundinnen junger Mädchen; das findet man aber zu gefährlich, sie wird in Genf platziert (?), Monatslohn 45 Fr.
00:24:00 danach will sie eine Lehre machen beim Konsum in Chur; dort bleibt sie, bis sie heiratet mit 22 Jahren den Gärtner Mathis Margadant; das Paar zieht nach Zürich (*); sie engagiert sich bei der Roten Hilfe, was ihr sehr zusagt, weil es einen karitativen Charakter hat
00:27:00 sie engagiert sich für Flüchtlinge aus Hitler-Deutschland; dann Scheidung; Rückkehr nach Chur; Mann war begeisterter Bergsteiger
00:30:00 Sie kehrt mit dem Sohn (Bruno Margadant) zurück nach Chur; sie wohnt wieder bei ihrer Familie, ihr Vater verbietet ihr aber, sich politisch zu betätigen (weil er eine städtische Stelle hatte); war bei dabei bei den Arbeiterradfahrern und den Naturfreunden und auch lebenslang Parteimitglied
00:33:00 Sozialdemokratie hat sich zu etwas für Sonntagsspaziergänger entwickelt
00:36:00 ledig hiess sie Richener (Kt. Bern); später heiratete sie einen Mann namens Secchi (Engadiner, verstorben)
00:39:00 Sozialdemokratie in Graubünden wenig spektakulär, ausser 1. Mai, Errungenschaft 48-Std.-Woche
00:42:00 Wahrnehmung von ausländischen Ereignissen: kaum
00:45:00 Flüchtlinge aus Hitler-Deutschland: sehr wohl Unterscheidung zwischen Komm. und Sozialdemokraten; ein Jahr nach ihrer Rückkehr nach Chur ging sie nach Spanien (Barcelona), um im Verwundetendienst zu arbeiten (ca. 13 Monate lang, 1937-1938)
00:48:00 Bruno blieb in Chur und kam unter die Fuchtel von Grosseltern und Schwester von Albertina Secchi
00:51:00 nach Rückkehr in Chur hatte sie keine Konsequenzen zu tragen (wie viele männliche Rückkehrer); sie merkt aber immer noch, dass ihr die Vergangenheit und ihre politische Gesinnung nach wie vor vorgehalten werden
01:00:00 SP-Hochburg im Lokal „Grütlibund“ (heute: Pub), Volkshaus: Treffpunkt der Intellektuellen, dort war auch das Lokal der Naturfreunde
01:03:00 „Bündnerische Hochschule“ von Prof. Attenhofer (eine Art informelle Volkshochschule), sie nahm auch teil in den 1930er Jahren; Prof. Attenhofer nahm teil an der Räterepublik
01:06:00 Hanni Giovanelli (Publikation über Prof. Attenhofer); Unterschied SP GR – SP ZH: „De Bündner isch nit revolutionär, de Bündner isch zuluege und zulose.“
01:09:00 sie brachte nach ihrer Rückkehr nach Chur auch ein paar Emigranten in Chur unter
01:12:00 sie arbeitete in der Abteilung Feinmechanik (Fa. Dosch)
01:15:00 Wohnverhältnisse ihrer Eltern
01:18:00 Wohnverhältnisse anderer Arbeiter (Wohnquartier „uf em Sand“, heute in der Gegend Meiersboden)
01:21:00 von Parteiseite gab es keinen Einsatz für das „Lumpenproletariat“ in den Elendsquartieren
01:24:00 Presse: „Der freie Rätier“ (Freisinn), „Bündner Zeitung“, „Bündner Tagblatt“ (für die Oberländer), „Bündner Volkswacht“ (SP)
01:27:00 keine Erinnerung an Conrad Conzett (19. Jh.); einmal war sie an einem Vortrag von Leonard Ragaz
01:33:28 Ende