00:00:10
Wo und wie sind Sie aufgewachsen?
Beruflicher und politischer Hintergrund der Eltern?
Geburtsort: Ursenbach
Herkunft und Beruf des Vaters (Schreiner)
Herkunft der Mutter
Grossvater: Metallbauer; Arbeit an Eisenbahnbrücke in Bern
Kennenlernen von Vater und Mutter
Aufgewachsen in Ursenbach
Erinnerung an Armut in Kriegszeit
eigene Erfahrungen in Schreinerei des Vaters: «Schreinerei keine Zukunft»
eigene Berufswünsche
Lehre als Spengler/Rohrschlosser
Arbeit der Mutter: Familie, Garten, Schreinerei
Lehrantritt in Fahrwangen
Gewerbeschule in Lenzburg; kennenlernen neuer Fächer
Erfahrung mit Berufsberater
Lehrzeit
00:05:01
Stellensuche und Zeit in Rekrutenschule
Arbeitsuche nach Lehrabschluss
Arbeit in Baar: Herstellen von Munitionskisten «für Amerikaner»
Kampf um Lohnerhöhung
Suche nach neuer Arbeit
Rekrutenschule; Erfahrung der Klassenunterschiede
Um 1950
1954
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Rekrutenschule: Arbeit und Abenteuer in der Küche
Wunsch, als Küchenchef zu arbeiten
Nach Empfehlungsschreiben: Besuch der Küchenchef-Schule in Thun
00:13:05
Zeit nach Rekrutenschule
Nach Rekrutenschule: Arbeit als Koch in Schulkolonie
Stellensuche
Stelle in Aebikon als Blitzableiter-Kontrolleur
schmales Einkommen
Arbeit in Luzern (als Arbeitskraft «ausgeliehen worden»)
Kündigung des Arbeitsverhältnisses in Aebikon, Arbeit in Luzern
Leben in ärmlichen Verhältnissen
Mitte 1950er-Jahre
00:18:53
Dienst für Rekrutenschule in Luzern
Kampf um Erwerbsersatz
00:20:20
Zeit nach dem Dienst;
Arbeit in Ventilationsspenglerei
Zurück ins Elternhaus, bei Lotzwil
Stellensuche
Stelle in Basel in Ventilationsspenglerei
Arbeit für Mustermesse
Montagearbeiten; Arbeit im Winter, draussen in Rekord-Kälte
00:26:20
Gewerkschaftsbeitritt
Während Lehrzeit als Spengler, Beitritt zur Gewerkschaft SMUV (v.a. wegen Krankenkasse)
00:27:17
Weiterer Berufsweg
nochmals zur Stelle in Basel
Gründung einer Arbeiterkommission (an SMUV angegliedert)
Distanz zu SMUV: Erfahrungen bei Sitzungen des SMUV
Einführen einer Betriebs-Pensionskasse seitens der Arbeiter abgelehnt
Heiratswunsch; Stellenwechsel
Heiratswunsch bessere Anstellung gesucht
Umsehen nach neuer Stelle in Chemiebranche
Antritt Stelle bei Ciba
1958
00:32:26
Gewerkschaft:
Welchen Stellenwert hatte/hat die Gewerkschaft in ihrem Leben?
Funktion der Gewerkschaft
Arbeit in der CIBA als Handwerker Handwerker zu wenig gewerkschaftlich vertreten
als Delegierter des SMUV bei Vertragsverhandlungen
GTCP versus SMUV
Mitglied in beiden Gewerkschaften (SMUV und GTCP), um in Arbeiterkommission mitwirken zu können
SMUV in der Chemiebranche
Wahl in Arbeiterkommission (AK)
1958
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Wahl zum Vizepräsidenten der AK
Arbeit in Arbeitskommission (zu ca. 50%)
Arbeit in Werkstatt aufgegeben; Arbeit bei Techniker in Büro
1975
00:36:37
Arbeit für die Arbeiterkommission
Arbeit im Stiftungsrat und für den Anlageausschuss der Pensionskasse
Stiftungsrat der Gadient Engi-Stiftung
Arbeit im Stiftungsrat der Mitarbeiterbeteiligung
im Stiftungsrat der Arbeitslosenkasse der Ciba-Geigy
Fall-Beispiel der Arbeitslosenkasse: Frau, die ihren kranken Partner pflegte
Arbeit im AK-Ausschuss
Kampf um neues Lohnsystem:
Beispiel, wie die Chefs ArbeiterInnen austricksen (um Lohnzuschlag prellen)
Einführungskurse für alle neu Eintretenden
Versuche gewisser Vorgesetzten, die Gewerkschaftsarbeit innerhalb des Betriebes in Zaum zu halten/ zu vereiteln (»Arbeiterkommission« statt »Gewerkschaft«)
Arbeit bei der Bewertungskommission
Vielseitige Arbeit auf dem AK-Büro: Ausfüllen der Steuererklärungen für ausländische MitarbeiterInnen, Vorbereiten von Gerichtsverhandlungen, Hilfe in Alltagsfragen der Mitarbeitenden, etc.
00:46:33
Wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Arbeitgeberseite beschreiben?
Anekdote aus einer Vertragsverhandlung («als es beinahe zu einem Streik kam«): «Das waren alles Ranghohe Militärs [auf der Chefseite]. Da sagte ich denen: „Sie sind alle mindestens Major oder Oberst. [...] Wenn ich denke, dass wir eines Tages mit Ihnen in den Dienst, in den Krieg müssen, dann graut es mir, dass sie nicht einmal im Stande sind, mit uns einen anständigen Vertrag zu machen.“ [...] Und dann ging das voran.»
00:49:00
Denken Sie, dass Sie vor allem auch deshalb Konflikte mit der Arbeitgeberseite hatten, weil Sie Gewerkschafter waren?
Schwierige Zusammenarbeit mit christlichen Gewerkschaften
00:50:00
Weshalb denken Sie, sind Sie Gewerkschafter geworden?
Ungerechtigkeiten angehen
Unterschied Stadt – Land in Arbeitsverhältnissen
Seite 4 von 5
Gründe der ArbeiterInnen, nicht der Gewerkschaft beizutreten:
- Hoffnung auf Einzelarbeitsvertrag
- Wunsch nach einem Eigenheim (via Pensionskasse)
Eigene Motivation zum Gewerkschaftsbeitritt
- Bsp. Lohnverhältnisse für Gelernte ArbeiterInnen
- Bsp. Rente für Schicht-ArbeiterInnen (Schicht-Versicherung)
00:54:29
Können Sie nochmals erzählen, wie es dazu kam, dass sie zum SMUV kamen – und dann zur GTCP?
Ämter in und ausserhalb der Gewerkschaft:
- 10 Jahre Einwohnerrat Birsfelden; 4 Jahre Präsident der Geschäftsprüfungskommission
- Steuerrekurs-Kommission Basel-Land
- Mitglied der Programmkommission der Radio- und Fernseh-Genossenschaft
- Mitglied der Genossenschaft Coop; ab 1986 Verwaltungsrat
- für die Ciba im Verwaltungsrat der AEB (Alternativ-Energie Birsfelden)
- Reka-Verwaltungsrat (via Coop)
Erfahrung nach Bauernschule Besuch von Kursen an der Schule Onken (Zürich)
1977–1986
00:59:02
Öffentlichkeitsarbeit als Gewerkschafter
Reaktion der Werkleitung auf Interview in Basler-Zeitung
weitere Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten
01:03:10
Nochmals zur gleichzeitigen Mitgliedschaft in GTCP und SMUV
Mitglied bei beiden Gewerkschaften, «damit es keinen Krach gab [...]»
Austritt aus SMUV, später
Unterschiede zwischen SMUV und GTCP
Zusammenschluss der Gewerkschaften
Auflösung der Gewerkschafts-Krankenkasse
01:06:40
Gab es gesellschaftliche, historische oder politische Ereignisse, die für Sie besonders wichtig waren?
Nicht funktionierende Zusammenarbeit zwischen SP und Gewerkschaft in Politik ( GewerkschafterInnen stimmten für SP; SP nicht für GewerkschafterInnen)
«Die Arbeiterschaft ist sich bis heute nicht einig»
Spaltung in ArbeiterInnenschaft: MigrantInnen als Arbeitskräfte zur Unterschichtung des Arbeitsmarktes geholt
Heutige Migrations- und Aussenpolitik der Schweiz: Gewerkschaften und Masseneinwanderungs-Initiative der SVP: «Überfremdungsinitiative»
Gewerkschaft und Migrationspolitik heute
Schweizerischer Arbeitsmarkt und heutige Krise in Europa
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Einschätzung zu aktuellen arbeits- und (migrations-)politischen Verhältnissen in der Schweiz
fehlender Einsatz der Gewerkschaften für «Leitplanken» auf Schweizer Arbeitsmarkt
Vergleich der Schweizerischer Gewerkschaften mit Gewerkschaften in anderen Ländern
Unterschichtung des Arbeitsmarktes durch „billige“ Arbeitskräfte aus dem Ausland
Wegzugs-Drohungen der Firmen
Firmenschliessungen (in Schweiz) trotz Arbeitskämpfen: - Bsp. Firestone in Pratteln
- Bsp. Bierbrauerei in Fribourg
- Bsp. Papierfabrik in Worb
- Untergang der Textilbranche in der Schweiz
01:19:00
Waren Sie selber Mitglied in einer Partei?
Mitgliedschaft bei SP
Kritik an heutiger Politik der SP
Erinnerung an Onkel als Gewerkschafter (SMUV) und Streikführer
«Die Gewerkschaft, das sind nicht die im Büro [...], das sind die Arbeiter [...].»
Basisnähe der Gewerkschaften
zur parteipolitischen Unabhängigkeit der Gewerkschaft
Funktion und Aufgabe der Gewerkschaften