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Radio Wellenhexen ("Wällehäxe"): Sendung vom 17.04.1979, Selbstdarstellung und Spray-Aktion


Objekt nur auf Anfrage verfügbar
SignaturF 1006-023
BestandF_1006 Politische Piratenradios [TON]
Bestandesbeschrieb

Mischa Brutschin hat 2010 die 8teilige DVD-Dokumentation "Allein machen sie dich ein - die Zürcher Häuserbewegung 1979 bis 1994" veröffentlicht. Im Zuge seiner umfangreichen Recherchen konnte er Aufnahmen von ehemaligen Radiopiraten-Sendern auswerten, die nun teilweise als Tonspur der bewegten Bilder zu sehen sind. Nach Abschluss seiner Arbeit konnte das Sozialarchiv die 56 Sendungen umfassende Dokumentation von Brutschin übernehmen. Sie enthält Sendungen der folgenden Piratenstationen: Radio Isesaagi, Radio Banana, Wellenhexen, Schwarzi Chatz und Radio Bachtelkrähe. Nach 1977 setzte eine merkliche Politisierung der Piratensender ein; Radiomachen galt damals als eine der wenigen Möglichkeiten der Frauen- und der Jugendbewegung, sich Gehör zu verschaffen oder zeitnah auf Ereignisse zu reagieren. Die „Wellenhexen“ liessen Lesben zu Wort kommen und thematisierten schon früh die Rolle der Frau im Machobusiness Rockmusik. „Radio Schwarzi Chatz“ glänzte mit aufwendig gemachten Sendungen zur Zürcher Wehrschau 1979 oder zum aufkommenden Trend der Selbstverwaltung im Gastgewerbe. „Radio Banana“ begleitete die Zürcher Jugendbewegung, berichtete aus Sicht der Betroffenen über Krawalle und Polizeieinsätze und sorgte mit Beiträgen wie jenem über das berüchtigte Globus-Go-In (eine Art kollektiver Ladendiebstahl) für die spärlich gesäten humoristischen Lichtblicke jener Zeit. Die politischen Piratensender bereichern die Archivbestände und Dokumentationen des Sozialarchivs zur Jugend- und Frauenbewegung des bewegten Jahrzehnts von 1975 bis 1985. Die schwierig zu dokumentierende Quellengattung erweitert das vorhandene Schriftgut und Videomaterial um wertvolle akustische Eindrücke.

Mischa Brutschin hat 2010 die 8teilige DVD-Dokumentation "Allein machen sie dich ein - die Zürcher Häuserbewegung 1979 bis 1994" veröffentlicht. Im Zuge seiner umfangreichen Recherchen konnte er Aufnahmen von ehemaligen Radiopiraten-Sendern… — mehr...

AbstractDiese Sendung widmet sich den Piratensendern an sich und der Band ‚Frauennerv‘, einer von vier Frauenbands in Zürich. Zum Schluss wird von einer Sprayaktion gegen sexistische Plakatwerbung berichtet.
Schlagwörter
  1. Medien und Kommunikation
  2. Kommunikation
  3. Kommunikationsmittel
  4. Massenmedium
  5. Radio
  1. politischer Rahmen
  2. politisches Leben (allgemein)
  3. politische Bewegung
  4. Frauenbewegung
Geopolitik
  1. Europa
  2. Schweiz
Periode
  1. Neuzeit
  2. 20. Jh.
  3. 1951-2000
  4. 1971-1980
  5. 1979
Objektträger
  1. Tonaufnahme
  2. digitale Tonaufnahme
Sprache
  1. schweizerdeutsch
Detailinformation

00:00:57 Anmoderation

00:03:20 „Will ier eus jetzt scho längere Ziit nümme ghört hänt, bringet mer zerscht öppis über euis sälber, also über euisi Schwirigkeiten als Wällehäxe. Der zweite Bitrag isch über en Frauemusikworkshop in Zür. Und zum Schluss brichte mer nu über doofi frauefindlichi Werbig und e gueti Action. Ja, das isch jetzt öppe de dritt Aläuf, wo mier nämmet zume regelmässigi Sändeserie ufnäh. (…)“ Es wird über die Schwierigkeiten berichtet, ein Radio zu selbstständig zu starten.

00:07:09 „(…) und dänn häts au anderi Piratesender gä uf der Politszene, die Schwarzi Chatz – im Herbscht `78 sind zerscht die cho und nachher wieder mier (…).“ Es wird über Sendungen gesprochen, die von Hörern aufgenommen wurden. Allerdings geschah das nicht sehr oft.

00:09:11 „Drum wänd mers jetzt doch emol andersch probiere. I glaube, mir tüend de Asatz vo irgendwie Redaktion bibhalte und probiere Sendige zmache, wo meh uf die Gegewart bezoge sind. Also nümme e grossi Sendig über irgend en Thema, sondern die verschiedene Nachrichte, wo die paar Wuche betreffed eifach durelah (…).“ Aufruf an die Hörer, Informationen und Berichte weiterzugeben. Radio soll Kommunikationsmittel der Frauenbewegung werden.

00:14:35 „Uf de Musigszene in Züri läuft gegewertig sehr vill. Au uf de Frauesiite. Scho nur in Züri git es vier Frauebands. Eine devo isch de Frauenerv, wo scho drü Mol uftreten isch.“

00:19:20 „(…) mier weted überne Initiative brichte, wo vom Frauenerv usgaht, nämli de Frauemusigworkshop, wo jeden erschte Samstig vom Monat am Zeltweg 12 stattfindet und wo jedi Frau wo irgendöppis mit Musig will afange chann goh (…)“ Bericht über den Musikworkshop für Frauen

00:27:25 „I de letschte Ziit sind i de Stadt Züri ganz gruusigi Plakat umeghanget. Es isch die Reklame vo de Autoradio Aiko. Es schaht en Oldtimer druf und vor dem e bluti sexy Blondine mit emene Radio uf de Höhi vo de Brüscht und Chnöpf wome cha drülle, so a Schtell vo de Bruschtwarze. Also eifach ganz gruusig. (…)“ Diese Plakate wurden übersprayt.

00:30:51 Schluss

ZitationsvorschlagTonaufnahme: Urheber:in unbekannt/F 1006-023
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